top of page
Suche
AutorenbildJan-Philipp Repp

Doppelte Jahreshauptversammlung bei der Feuerwehr Blofeld

Fast zweieinhalb Jahre nach der letzten ordentlichen Jahreshauptversammlung fanden sich die Mitglieder der Feuerwehr Blofeld am vergangenen Wochenende im Dorfgemeinschaftshaus ein um einen neuen Vorstand zu wählen. Der Vereinsvorsitzende Sebastian Diehl begrüßte die Anwesenden zu einer in mehrfacher Hinsicht „besonderen“ Jahreshauptversammlung. Zum einen da sie nicht wie sonst im ersten Quartal des Jahres stattfand, zum anderen, weil sie gleich für zwei Geschäftsjahre (2019 und 2020) abgehalten wurde. Darüber hinaus fand die Versammlung unter den nach wie vor geltenden Corona-Schutzmaßnahmen statt. Unter den Anwesenden begrüßte Diehl besonders den Ehrenvorsitzenden Henning Rinker, Bürgermeisterin Lena Herget-Umsonst und den Stadtbrandinspektor Nicklas Pipperek.


Nach einer Schweigeminute für die verstorbenen Mitglieder ging Diehl zu seinem Jahresbericht über. Während sich die Zahl der Mitglieder im Jahr 2019 noch um zwei erhöht hatte, sank sie im Corona-Jahr 2020 um fünf. Zum Jahresende zählte der Verein 311 Mitglieder (138 Frauen und 173 Männer). Für das Jahr 2019 konnte Diehl noch wie üblich von den vielzähligen Vereinsveranstaltungen – wie z.B. dem Osterfeuer, dem traditionellen Vaddertag, dem zweiten Blofelder Apfelweinfest, oder dem Almrausch – berichten. Außerdem wurde eine Kinderfeuerwehr geründet und der Musikzug beging im Dezember 2019 sein 40-jähriges Jubiläum. Diehl berichtete außerdem von logistischen Herausforderungen, da das Ausräumen nicht mehr nutzbarer Lagerräume im Feuerwehrhaus, den chronischen Platzmangel der Stadtteilwehr noch verschärft hatte. Der Bericht für das Jahr 2020 zeigte einen extremen Gegensatz. Bis auf das traditionelle Heringsessen der Damengymnastik-Abteilung am Aschermittwoch fielen alle übrigen Vereinsveranstaltungen der Corona-Pandemie zum Opfer. Lediglich das Apfelweinfest konnte im Juni als to-go-Event durchgeführt werden. Dafür tat sich einiges hinter den Kulissen. Zunächst wurde der Online-Auftritt der Feuerwehr in Form einer neuen Website erneuert. Anschließend begannen umfangreiche Renovierungsarbeiten im Vereins- und Unterrichtsraum. Darüber hinaus wurden ein Alarm-Monitor für die Einsatzabteilung sowie Poloshirts und Fleecejacken für die Vereinsabteilungen angeschafft. Diehl gab abschließend noch einen Ausblick auf das restliche Jahr 2021. Während die gewohnten Veranstaltungen bislang erneut ausfallen musste, laufen derzeit Planungen für den traditionellen Wandertag am 3. Oktober, sowie für einen Frühshoppen unter freiem Himmel – als Ersatz für den Almrausch – am 10. Oktober.


Wehrführer Stas Maier berichtete über die Mitgliederzahlen und Aktivitäten der Einsatzabteilung. In den Jahren 2019 und 2010 konnte er zwei Eintritte und einen Übertritt aus der Jugendfeuerwehr verbuchen. Dem gegenüber standen vier Austritte bzw. Übertritte in die Ehren- und Altersabteilung. Somit zählte die Einsatzabteilung zum Jahresende 21 Mitglieder (3 Frauen und 18 Männer). Auch in Maiers Bericht zeigte sich ein deutlicher Unterschied zwischen beiden Jahren – bedingt dadurch, dass der Übungsdienst im Jahr 2020 lange Zeit coronabedingt pausieren musste. Leisteten die aktiven Feuerwehrleute im Jahr 2019 noch 51 Dienste mit insgesamt 517 Stunden waren es im Jahr 2020 nur 36 Dienste und 361 Stunden. Maier ernannte Ulrich Fischlein nachträglich zum „Feuerwehrmann des Jahres 2019“, da er mit 36 von 51 Diensten die meisten absolviert hatte. Noch größer war die Differenz der absolvierten Lehrgänge: neun im Jahr 2019 und einer in 2020. Lediglich die Zahl der Einsätze war gestiegen. In 2019 war die Feuerwehr sieben Mal ausgerückt – im Jahr 2020 elf Mal.


Ein ähnliches Bild zeigte auch Jugendwart Yannik Kerber auf. Nach einem Übertritt in die Einsatzabteilung und einem Austritt zählt die Blofelder Jugendfeuerwehr noch drei Mitglieder. Neben zahlreichen Übungen und Ausflügen sowie der Gemeinschaftsübung in Heuchelheim im Jahr 2019 waren die Aktivitäten im Jahr 2020 nahezu komplett zum Erliegen gekommen.


Der Sprecher der Ehren- und Altersabteilung Erwin Mogk berichtete für das Jahr 2019 von drei Dienstversammlungen und zahlreichen Aktivitäten. Im Jahr 2020 konnte lediglich die gemeinsame Reinigung des Lindenplatzes durchgeführt werden. Dafür konnte die Ehren- und Altersabteilung im vergangenen Jahr vier neue Mitglieder begrüßen – zum Jahresende zählte sie 16 Kameraden.


Die einzige Abteilung in der die Mitgliederzahl in den vergangenen beiden Jahren konstant blieb, ist der Blofelder Musikzug. Abteilungsleiterin Lena Herget-Umsonst zählte 89 Mitglieder – davon waren 31 aktive Musiker. Die Zahl der Auftritte im Jahr 2019 war wie gewohnt lang. Neben den Vereinsveranstaltungen standen wie gewohnt Fastnachtsumzüge, Ständchen und Konzerte auf dem Programm. Den krönenden Abschluss bildete das 40-jährige Jubiläum mit einem großen Konzertabend, zahlreichen Ehrengästen und Mitschnitten aus früheren Jahrzehnten. Das Jahr 2020 begann zunächst mit den üblichen Fastnachtsengagements. Danach waren Auftritte und auch der Probentrieb zunächst nicht möglich. Lediglich zwischen Juni und September konnte zweitweise in kleinem Kreis geübt werden. Als eine der wenigen Aktivitäten fanden Apfellese und -kelter im September statt. Besondere Dankesworte gingen an Dirigent Alexander Gröb, der während des Lockdowns auf seine Gage verzichtet hatte, an Vizedirigent Matthias Stede und an Notenwart Peter Jansen.


Rechnerin Heike Schad gab anschließend einen Überblick über die Finanzen. Trotz weitestgehend fehlender Einnahmen im Jahr 2020 steht der Verein nach vor gut da. So konnten auch im vergangenen Jahr die Abteilungen mit Zuschüssen unterstützt und mehrere Anschaffungen getätigt werden. Die Kassenprüfer Stefan Schiavulli, Markus Ritter und Reiner Hess attestierten Rechnerin Heike Schad eine übersichtliche, geordnete und gewissenhafte Buchführung. Ohne Beanstandungen beantragten sie die Entlastung des Vorstandes.


Im Anschluss stand die Neuwahl der Vereinsführung auf der Tagesordnung. Fast alle Mitglieder kandidierten erneut für ihre Posten. Lediglich Pressewart Jan-Philipp Repp trat aus beruflichen Gründen nicht mehr an. Für ihn stellte sich Linda Koch zur Wahl. Lukas Hess kandidierte als zweiter Beisitzer. Er hatte diesen Posten bereits kommissarisch besetzt, nachdem sein Vorgänger Simon Diehl zum stellvertretenden Wehrführer ernannt worden war. Der Wahlvorschlag wurde von den anwesenden Mitgliedern einstimmig angenommen. Der Vorstand setzt sich daher wie folgt zusammen. Sebastian Diehl (Vorsitzender), Torsten Nohl (stv. Vorsitzender), Heike Schad (Rechnerin), Ulrich Fischlein (Schriftführer), Linda Koch (Pressewartin), Gustav Ullrich und Lukas Hess (Beisitzer). Ergänzt wird der Vorstand Kraft Amtes von Stas Maier (Wehrführer), Simon Diehl (stv. Wehrführer), Yannik Kerber (Jugendfeuerwehrwart), Erwing Mogk (Sprecher Ehren- und Altersabteilung) und Lena Herget-Umsonst (Leiterin Musikzug).



Nach den Wahlen konnten Sebastian Diehl und Thorsten Nohl zahlreiche Mitglieder für ihre langjährigen Mitgliedschaften ehren. Josef Bielmeier, Erika Gräf, Philipp Waas, Isabel Nohl, Heiner Schmalbrock, Fabian Laasch, Daniel Miotke, Anne-Katrin Mayer, Günther Emmerich und Hermann Lichterfeld wurden für 25-jährige Mitgliedschaft ausgezeichnet. Robert Adam, Christiane Herzberger, Klaus-Dieter Kotzem, Carmen Stephan, Rolf Knorsch, Ruth Klomfass und Gabriele Schmitt erhielten die Ehrung für 40 Jahre. Ewald Nohl, Rainer Simon, Willi Böcher, Volker Köster und Roland Sattler konnten für 50 Jahre im Verein geehrt werden.








Im Zuge der Beförderungen der Einsatzabteilung wurde Wehrführer Stas Maier von Stadtbrandinspektor Nicklas Pipperek zum Löschmeister ernannt.









Bürgermeisterin Lena Herget-Umsonst überbrachte die besten Grüße des Magistrats und stellvertretend für Stadtverordnetenvorsteher Holger Strebert auch die des Parlaments. Die Stadt kämpfe aktuell mit einem Sanierungsstau in allen Bürger- und Feuerwehrhäusern. Das dies gelegentlich für Unmut sorge sei verständlich. Um die Probleme zu lösen müsse man in Zukunft Hand in Hand gehen – mit den Aktiven vor Ort und dem Feuerwehrverein. Denn besonders in Blofeld sei die Feuerwehr die wichtigste Institution im Ort. Sie sei Familie und Heimat. Herget-Umsonst dankte allen für ihren Einsatz und hatte zum Schluss noch eine gute Nachricht parat: „Es sind nur noch 265 Tage bis zum Blofelder Vaddertag 2022!“


Stadtbrandinspektor Nicklas Pipperek begann sein Grußwort mit einer nachdenklichen Feststellung. Während Corona hätten viele gemerkt, dass es auch ohne Ehrenamt gehe. Blofeld sei hier glücklicherweise ein positives Gegenbeispiel. Hier habe das Ehrenamt weiter einen großen Stellenwert. Die Feuerwehr Blofeld sei ein Paradebeispiel für großen, abteilungsübergreifenden Zusammenhalt. Die im wahrsten Sinne des Wortes „größten Baustellen“ seien in den nächsten Jahren die Feuerwehrhäuser, die nicht mehr den aktuellen Vorgaben entsprechen. „Hier liegt einiges an Arbeit vor uns“, so Piperek. Auch er dankte abschließend allen Aktiven für ihren Einsatz.

228 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Kommentare


bottom of page